Klischeehaft oder stark? – Sex and The City [Rezension]

Klischeehaft oder stark? – Sex and The City [Rezension]

Vier New Yorkerinnen, die sich in “Sex and the City” durch ihr Großstadtleben schlagen. Carrie Bradshaw steht im Mittelpunkt der großen und kleinen New Yorker Geschichten, die im Buch untergebracht sind. Sie erlebt Abenteuer und bringt diese in ihrer Kolumne unter.

Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:

  1. Mich gefragt, wie ich das Buch nun finden soll
  2. Darüber nachgedacht, warum die Themen, mit denen sich Candace Bushnell vor zwanzig Jahren beschäftigt hat, heute noch aktuell sind
  3. Die nächsten Folgen Sex And The City angeschaut

Mein Eindruck zu „Sex And The City“:

Lange habe ich mich dagegen gewehrt, das Buch und die Serie anzurühren und wollte letztendlich trotzdem wissen, ob sich meine Vorurteile gegenüber „Sex And The City“ bestätigen. Ich bin immer noch zweigespalten. Das Buch umfasst New Yorker Geschichten und wirkt daher wie eine Sammlung verschiedenster Szenen und Situationen.

Stärken des Buchs:

Der Anfang des Buches „Sex And The City* verfügt über den Humor, der sich auch in der Fernsehserie finden lässt. Es ist unterhaltsam und der Schreibstil weist einen ähnlichen Singsang wie innerhalb der Serie auf. Den Anfang des Buchs habe ich als locker und charmant wahrgenommen. Für Fans der Serie ist das Buch sicher eine spannende Zusammenfassung einiger Szenen.

Sex and the City Buchcover, Foto: Curly Sue Glander
Sex and the City Buchcover, Foto: Curly Sue Glander

Schwächen des Buchs:

In der Serie habe ich starke Frauen gesehen, die ihre Schwächen gezeigt haben und immer wieder aufgestanden sind. Einige Handlungen und Szenen sind klischeehaft und laden zum Augenrollen ein. Andere Handlungen haben mich überzeugt. Im Buch „Sex And The City“ habe ich diese starken Frauen, die für ihre Ziele und Wünsche einstehen, vermisst. Wo ist meine Samantha Jones, die ich aufgrund ihrer Ehrlichkeit und Offenheit so großartig finde? Wo ist meine Charlotte York, die schüchtern ist, aber in den richtigen Momenten auf den Putz haut? Und wo ist meine Miranda Hobbes, die straight agiert und in erforderlichen Situationen vernünftig handelt? Wo ist die Carrie Bradshaw, die zeigt, dass sie viel mehr ist, als nur die Klischees, die einer New Yorkerin aufgetragen werden?

Die Handlungen sind kaum ausgeschmückt und werden oft unterbrochen. Es liest sich, als hätte sich die Autorin mitten in den Großstadt-Dschungel begeben und einzelne, zusammenhanglose Geschichten aufgeschnappt und in einem Buch zusammengefasst. Der Beginn des Buches ist witzig und unterhaltsam, zum Ende hin habe ich immer weniger Lust gehabt, das Buch zu weiterlesen. Der klischeehafte, stereotype Ton wurde mir zu laut, die Subplots haben keinen Sinn mehr ergeben und es sind immer mehr Nebencharaktere hinzugekommen, die nicht in die Geschichten gepasst haben. Es hat kein Handlungsstrang mehr existiert. Es ist wie eine Kurzgeschichtenansammlungen aus dem Leben verschiedenster New Yorker*innen.

Mein Fazit:

Der Anfang ist amüsant. Später verschwindet der rote Faden. Alle Nicht-Fans der Serie würden sich mit dem Buch „Sex And The City“ augenrollend langweilen. Wer sich für die direkte, ehrliche „Sex And The City”-Figur Miranda Hobbes und ihre Lebensweisheiten interessiert, sollte lieber zu dem Buch „We Should All Be Mirandas: Life Lessons from Sex and the City?s Most Underrated Character* greifen.


Willst du mehr von Curly lesen? Hier findest du all ihre Rezensionen.



Sex And The City

Candace Bushnell

Frauenroman
Softcover, 251 Seiten

erschienen bei Goldmann

01. Januar 2001

ISBN 978-3-442453009

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