missis Leseecke

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Seit 2015 teilt Claudia auf “missis Leseecke” ihre Liebe zu Büchern mit ihren Leser*innen. Neben Rezensionen stehen auch Berichte von Buchmesssen oder Autoreninterviews auf dem Programm.

Claudia betreibt seit 2015 ihren Buchblog „missis Leseecke“. Angefangen hat alles als reiner Facebook-Blog, weil sie eine Übersicht über ihre geschriebenen Rezensionen haben und diese gleichzeitig interessierten Leser*innen zukommen lassen wollte. Schnell hat sie jedoch festgestellt, dass ihr das Bloggen Spaß macht und ein Stück weit über das reine Rezensieren hinausgeht. Deshalb hat sie den Facebook-Blog ausgeweitet auf einen wordpress-Blog. Dort berichtet sie regelmäßig nicht nur über gelesene Bücher. Sie teilt auch ihre Erlebnisse der verschiedenen Buchmessen mit ihren Abonnenten und interviewt in unregelmäßigen Abständen Autor*innen. Gemeinsam mit zwei Bloggerkolleginnen betreibt sie außerdem auf Facebook die Seite Bloggerteam – Die drei vom Niederrhein.

Warum betreibst du deinen Buchblog?

Tatsächlich „aus Spaß an der Freud‘“. Ich lese leidenschaftlich gern und mag es, die Bücher, die mir gefallen haben, zu rezensieren. Damit meine Rezensionen nicht in einer breiten Masse untergehen, sammel ich sie auf meinem Blog. Außerdem macht es mir Spaß, von den Messen und den Erlebnissen dort zu berichten, um diejenigen, die nicht live dabei sein können, wenigstens ein bisschen am Erlebnis teilhaben zu lassen.

Was magst du an Büchern? Welche sind deine liebsten Genres und warum?

Sie entführen mich in andere Welten. Bei Liebesromanen kann ich wunderbar abschalten und ein Stückchen „heile Welt“ genießen. Historische Romane entführen mich in eine andere Zeit und Fantasyromane lassen meiner Fantasie viel Spielraum. Da ich, wenn ich ein Buch lese, sehr intensiv lese, habe ich oft das Gefühl, mit allen Sinnen dabei zu sein. Außerdem gefällt es mir, wenn ein Autor es schafft, meine Neugierde auf unbekannte Dinge zu wecken. Dann recherchiere ich schon mal abseits des Buches und befasse mich mit Gelesenem intensiver.
Neben diesen Genres lese ich ab und an auch gern mal erotische Romane und Tatsachenberichte aus der Gerichtsmedizin (Tsokos, von Benecke etc). Gar nicht lese ich Thriller, und Krimis nur, wenn sie einen hohen Humoranteil haben. Alles, was zu fantasievoll blutig oder psychisch anstrengend ist, mag ich nicht – eben weil ich mich zu gut in diese Welten entführen lasse.

Wie wichtig sind Buchblogger*innen deiner Meinung nach für die Buchbranche?

Sehr wichtig! Gerade Buchblogger bloggen meistens rein hobbymäßig. Wir bekommen kein Geld für unsere Arbeit – im Gegenteil, wir investieren unsere Zeit und unser Geld, um unser Hobby zu betreiben. Dadurch können wir grundehrlich unsere Meinung zu den rezensierten Büchern wiedergeben. Die Leser bekommen also ein vielschichtiges Bild vom Buch und machen vielleicht ihre Kaufentscheidung sogar von den Rezensionen ab.

Was sind deine Top 10 Bücher aller Zeiten? (Autorenname, Titel, Verlagsinfo)

Eine wirkliche Top 10 gibt es nicht. Aber ein paar Bücher haben mein Leben geprägt und Entscheidungen zum Teil beeinflusst. Eines dieser Bücher ist zum Beispiel „Desiree“ von Annemarie Selinko. Ein Roman, der in der Zeit und um den Dunstkreis Napoleons spielt. Dieses Buch ist bereits 1951 erschienen – aber nach wie vor äußerst lesenswert. Aufgrund der fiktiven Geschichten habe ich mich besonders mit den historischen Persönlichkeiten „Désirée“ und „Josephine“ beschäftigt – und letztendlich hat sogar unsere Tochter diesen Namen bekommen (Josephine Desiree).
Auch „Die Päpstin“ von Donna W. Cross gehört zu meinen absoluten „Alltime-Büchern“. Ich lese nur selten ein Buch mehrfach, diese beiden Bücher nehme ich immer wieder gern zur Hand.

Was wünscht du dir für die Zukunft im Umgang zwischen Verlagen und Bloggenden?

Da ich relativ wenig Verlagsbücher rezensiere, mag ich in der Hinsicht keine Wünsche äußern. Bisher habe ich durchweg positive Erfahrungen gemacht – und so darf es gern bleiben.

Welche Erfahrung hast du mit Büchern von Selfpublishern gemacht?

Tatsächlich lese und rezensiere ich – bis auf wenige Ausnahmen – fast nur Büchern von Selfpublishern. Was mir wichtig ist: das Buch sollte lektoriert und korrigiert (und nicht nur von einem Familienmitglied gegengelesen) sein. Denn logische Fehler und gehäufte Rechtschreib- und Grammatikfehler stören meinen Lesefluss. Da unterscheide ich auch nicht, ob es sich um ein Verlagsbuch oder um ein Buch eines Selfpublishers handelt. Generell sind jedoch der Großteil der im Selbstverlag veröffentlichten Bücher qualitativ sehr gut und wirklich lesenswert. Im Prinzip haben mir die Selfpublisher sogar den Weg zum Bloggen gewiesen, denn meine ersten Rezensionen habe ich verfasst, weil ich die Autoren kennengelernt habe und sie mir erzählt haben, wie wichtig Rezensionen gerade für Selfpublisher sind. Mein Herz schlägt also stark für diesen Bereich, auch wenn es natürlich genauso großartige Verlagsbücher gibt, die es ebenfalls wert sind, rezensiert zu werden.

Was wünscht du dir für die Zukunft im Umgang zwischen Selfpublishern und Bloggenden?

Liebe Selfpublisher, nehmt Kritik von euren Lesern an. Leider habe ich häufig in den sozialen Medien mitbekommen, dass darum gebeten wird, nur positive Rezensionen zu veröffentlichen, weil sonst „der Schnitt“ kaputtgemacht wird. Aber ehrliche Rezensionen, ehrliche Kritik, kann nur weiterbringen. Ich meine natürlich nicht ein Verreißen um des Verrisses willen, sondern wirklich ehrliche Kritik. Wir Blogger wollen euch nichts, im Gegenteil, wir wollen helfen und euch voranbringen. Und wenn uns mal ein Buch nicht gefällt, dann hat das nichts mit euch als Person zu tun. Ihr sprecht uns aber an und bittet um unsere Meinung, dann akzeptiert diese bitte auch. Fairerweise muss ich aber sagen, dass viele Selfpublisher sich über diese Kritik freuen und damit umgehen können.

Ich wünsche mir außerdem, dass die Autor*innen sich im Vorfeld über meinen Blog informieren. Wenn ich bisher noch nie einen Thriller rezensiert habe, werde ich auch ihren nicht lesen. Und Massenmails ohne Anrede, womöglich noch mit zig anderen Empfängern im CC, mag ich nicht beantworten.
Und noch eine Bemerkung sei erlaubt: viele Selfpublisher pflegen freundschaftliche Bande zu ihren Stammbloggern. So, wie die Autor*innen sich über Likes der Blogger freuen, so freuen wir Blogger uns auch über Likes der Autor*innen. Auch wir freuen uns, wenn unsere Beiträge geteilt und gestreut werden – das ist ein Geben und Nehmen. Und das fehlt leider oft.

Lesen die Menschen immer weniger? Welchen Trend beobachtest du?

Da in meiner Umgebung sehr viele lesende Menschen sind, beobachte ich keinen Trend, der sich gegen das Lesen wendet. Ich sehe lediglich den Trend, dass immer mehr Leser weg vom Papierbuch hin zum eBook gehen. Da bin ich selber keine Ausnahme, ich lese mittlerweile ausschließlich eBooks.

Wo siehst du deinen Buchblog in fünf Jahren?

Mein Buchblog ist in fünf Jahren hoffentlich in etwa so, wie er jetzt ist: ein Hobby, in das ich gerne Zeit investiere, das aber nicht mein Leben bestimmt. Ich möchte niemals in die Situation kommen, dass sich die Rezensionsexemplare bei mir stapeln und ich lesen „muss“, um dem gerecht zu werden. Lesen soll ein Hobby sein, bei dem ich auch mal „Fünfe gerade sein“ lassen kann, weil ich mal keine Lust zum Bloggen habe. Andererseits möchte ich weiterhin eine Plattform gerade für Selfpublisher bieten, um ihre Bücher bekannt zu machen.

Wenn du mehr von Claudia und ihren Rezensionen lesen möchtest, besuche missis Leseecke und hinterlasse liebe Grüße vom Buchensemble!

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