Follow the yellow brick road! – Der Zauberer von Oz

Follow the yellow brick road! – Der Zauberer von Oz

Dorothy und ihr Haus werden von einem Orkan in ein fernes Zauberreich geweht und erschlagen versehentlich die böse Hexe des Ostens. Nur der Zauberer von Oz kann ihr und ihrem Hund Toto helfen, zurück nach Kansas zu gelangen. Auf ihrem Weg in die Hauptstadt, wo sie den Zauberer angeblich finden, bekommen sie Gesellschaft von einer Vogelscheuche, die sich ein Gehirn ersehnt, einem Blechmann, der sich ein Herz wünscht, und einem Löwen, der nichts lieber will als mutig zu sein.

Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:

  1. Nachgeschaut, in welchem Jahr der ursprüngliche Film rausgekommen ist.
  2. Nachgeschaut, welche anderen Versionen des Films es inzwischen gibt.
  3. Einen ganz anderen Film angeschaut.

Mein Eindruck zu “The Wonderful Wizard of Oz”:

“Der Zauberer von Oz” ist eine jener Geschichten, die jeder irgendwie kennt; das Buch gelesen haben wahrscheinlich die wenigsten. Seit Jahren staubend in meinem Regal, habe ich mich nun doch endlich durchgerungen, den Roman zu lesen (149 Seiten, das geht ja schnell), und für euch herausgefunden, ob es sich auszahlt oder nicht, diesen Klassiker in die Hände zu nehmen.

Der Zauberer von Oz auf Englisch. Foto: M. D. Grand

Stärken des Buchs:

“Der Zauberer von Oz” ist einfach geschrieben, schnell zu lesen und hält bei Laune. Als echtes Kinderbuch geht es nicht durch, weil es doch irgendwie ziemlich brutale Aspekte hat, aber für eine Oberstufenklasse wäre es meines Erachtens nach ein tolles Buch, welches man im Englisch-Unterricht lesen könnte. Die Welt, die L. Frank Baum zaubert, ist farbenfroh, wenn auch nicht sonderlich detailreich, und die Charaktere flach, aber liebenswürdig. Am besten hat mir die Haupt-Message gefallen, dass jeder eigentlich bereits alles hat, was er zu seinem Glück braucht (der Löwe ist eigentlich von Anfang an mutig, die Vogelscheuche schlau usw., nur merken sie es nicht), und die Magie, von der er sich die Rettung erhofft, eigentlich nur Humbug ist. Diese Message zieht sich sehr konsequent durch das ganze Buch und ist auf jeden Fall wertvoll für Kinder/Jugendliche und auch den Erwachsenen schadet es nicht, hin und wieder daran erinnert zu werden.

Schwächen des Buchs:

Kennen sollte man den “Zauberer von Oz” definitiv, unbedingt lesen muss man es aber glaube ich nicht. Der Autor hält sich nicht lange mit Beschreibungen auf, sondern hüpft eher eilig durch die Geschichte. Die Charaktere sind eindimensional und nicht immer ganz mit sich selbst stimmig: Der Blechmann zum Beispiel kann auf keine Ameise treten, weil er so viel Mitleid hat, die Feinde metztelt er aber ohne zu zögern mit seiner Axt nieder. Erklärt wird (wie für Märchen üblich) nicht viel, warum zum Beispiel Hexen schmelzen, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen, bleibt völlig unklar (und wie hat sie eigentlich bei Regen überlebt?). Überhaupt passiert alles sehr fein genau so, dass die Message gut rüberkommt, der Rest ist eher für leichte Unterhaltung anstatt für Tiefsinn gedacht – was ein Kinderbuch ja eigentlich auch darf.

Mein Fazit zu “Der Zauberer von Oz”:

Alles in allem ist “The Wonderful Wizard of Oz” daher auf jeden Fall ein schöner, gut lesbarer Klassiker, der nicht lange fackelt, sondern schnell und einfach zu verstehen ist, und trotzdem Atmosphäre schafft. Im Kontext seiner Zeit betrachtet und auf seine Brauchbarkeit  in der modernen Welt bewertet vergebe ich solide 4 von 5 Sternen für dieses ungewöhnliche Märchen, welches man auf jeden Fall leicht auch auf Englisch lesen kann. Und wer keine Lust hat, für den bleibt auf jeden Fall der Film.

Du willst mehr von M. D. Grand lesen? Hier gelangst du zu all ihren Rezensionen.



The Wonderful Wizard of Oz

L. Frank Baum

Kinderbuch Märchen
Softcover, 178 Seiten

erschienen bei Harper Collins

Mai 1900

ISBN 978-1-631060410

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