Brauchen wir alle – Eigenlob stimmt [Rezension]

Brauchen wir alle – Eigenlob stimmt [Rezension]

Eigenlob stimmt und stinkt nicht! Das und mehr macht Sabine Asgodom in ihrem Ratgeber deutlich. Ich weiß, diese Thematik und somit diese Rezension passt vielleicht eher auf einen Business-Blog, aber von Selbst-PR kann jeder und vor allen Dingen jede von uns etwas lernen.

Du musst nicht selbstständig oder Unternehmer*in sein, um von Selbst-PR zu profitieren. Auch Angestellte, Berufseinsteiger, Kunstschaffende und Privatpersonen können etwas lernen: Sabine Asgodom hebt die Lust am Scheitern hervor, das eigene Stärken-Schwächen-Profil, kreative Übungen, mit denen wir aus uns selbst herauskommen können und geht auf die Botschaften aus der Kindheit ein, die uns alle heute noch beeinflussen.

 

Die ersten vier Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:

  1. Zurück zu Seite 47 geblättert
  2. Übungen im Bullet Journal manifestiert
  3. Seiten 60, 74, 80f. hinterhergeschoben
  4. Detailierungen meiner Kompetenzthemen vorgenommen

Mein Eindruck zu Eigenlob stimmt:

Mit “Eigenlob stimmt” habe ich einen Ratgeber in der Hand, der mich mit purer Freude erfüllt. Sabine Asgodom ist die perfekte Frau, um dieses Buch zu schreiben: Sie ist Journalistin, kann also zu PR, sprachlichem Ausdruck und Relevanz von Informationen jede Menge sagen. Aber sie ist auch Coach, ich kenne sie von GedankenTANKEN, und sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Klientinnen und Klienten, die ihr Licht unter den Scheffel stellen und damit aufhören wollen. Ich halte “Eigenlob stimmt” für einen gelungenen Ratgeber, der Asgodoms Angebot und Fähigkeiten würdig ergänzt.

Stärken des Buchs:

Rezensionen zu Ratgebern sind immer ein bisschen schwierig. Denn ich möchte hier natürlich nicht den Inhalt weitergeben und das Buch somit zum Teil ersetzen. Daher möchte ich mich inhaltlich auf die Punkte fokussieren, die ich als Übungen im Nachgang ausgeführt habe, nachdem ich das Buch eigentlich schon beendet hatte.

Ich wurde durch dieses Buch dazu gebracht, Botschaften aus meiner Kindheit herauszufinden und zu entschlüsseln. Sie bremsen mich, und Sabine Asgodom gibt dem Leser oder der Leserin eine Methode (deutlich weniger umfangreich als in “Das Kind in dir muss Heimat finden”), negative Glaubenssätze zu entschärfen und umzukehren.

Außerdem konnte ich zehn meiner Stärken herausfinden – nicht, weil ich mir erst 5, dann 7, dann 9 und schließlich 10 Stärken aus den Fingern gesogen habe, weil Frau Asgodom das fordert. Das Buch hat mich befähigt, locker mal über 30 Stärken aufzuschreiben und es fiel mir sogar schwer, mich auf nur zehn zu beschränken. Soll heißen: “Eigenlob stimmt” bringt selbst den kleinsten Mäuschen in puncto Selbstwert einiges bei!

Übungen für alle

Weiter ging es mit einer Schlagzeilen-Übung. Welche drei Schlagzeilen werden in drei Jahren in großen Zeitungen über mich veröffentlicht? Und wenn ich drei Millionen Euro hätte, was würde ich damit tun? Neben diesen inzwischen zum Standard gewordenen Fragen geht die Autorin auch an die Konsistenz der Leser*innen: Eine bildhafte Reise in die Zukunft hat mich zwar ziemlich fertig gemacht, aber deutliche Richtungen, Werte und Ziele aufgezeigt.

Schlussendlich ist, was in meinem Bullet Journal von “Eigenlob stimmt” übrig geblieben ist, eine Kompetenzthemen-Liste. Mit zwölf Themen meine Expertise in zwölf Monaten beweisen, regelmäßig in die Öffentlichkeit treten, Pressemitteilungen raushauen und als Experin Vorträge halten – genau, was ich als Unternehmerin und Schriftstellerin brauche.

Dabei geht “Eigenlob stimmt” aber auf alle Zielgruppen ein. Wer seine Persönlichkeit entwickeln möchte, kann vom Konzept der Selbst-PR massiv profitieren.

Du siehst: Ich bin voll und ganz überzeugt von den Inhalten dieses Buches. Sonst hätte ich all diese Übungen für mich nicht schriftlich ausgearbeitet. Die Inhalte sind mit vielen Beispielen, persönlichen, spannenden und witzigen Geschichten aus Sabine Asgodoms Realität geschmückt, und der Schreibstil ist gekonnt lässig. Hier bedient wieder einmal eine Journalistin das Klischee, dass Journalisten auch ausgezeichnete Bücher verfassen können.

Schwächen des Buchs:

Ich traue mich nicht, an Fehlerchen rumzunörgeln, denn sie sind tatsächlich irrelevant. Na ja, das ist nicht der Grund. In einem ihrer Vorträge, die ich von Frau Asgodom auf YouTube gesehen habe, erzählte sie, eine Leserin habe ihr einmal mitgeteilt, dass “Cappuccino” in ihrem Buch falsch geschrieben sei. Die Autorin wusste nicht, was sie darauf antworten sollte (wie auch?) und nahm die Kritik dankend an, allerdings mit dem Hintergedanken, dass die Kritikerin zeigen wollte, dass sie auch was weiß. Das hat einen etwas bitteren Nachgeschmack und bewahrt dieses Buch vor Fehlermeckerei.

Etwas anstrengend empfand ich persönlich die ganzen Angestellten-Themen. Bewerbungsvorgänge, Beziehungen zu Führungsebenen und Chefs, Vorstellungen von krass großen Unternehmen mit riesigen Gebäuden und Hierarchien – damit habe ich nichts am Hut. Ich sieze meine Geschäftskontakte nicht, ich ziehe kein Kostüm an, um irgendwem irgendwas zu beweisen, ich bin eine andere Generation. Ich hätte mir gewünscht, dass es dieses Buch einmal für Freelancer und einmal für abhängig Beschäftigte gibt. Oder dass es für eine jüngere Zielgruppe etwas … geeigneter gewesen wäre. So musste ich tatsächlich immer wieder viel lesen, innehalten und angestrengt überlegen, ob mir diese Information gerade überhaupt etwas bringen könnte. Daher war der Lesefluss etwas schwieriger als erhofft. Ich kann mir vorstellen, dass es abhängig Beschäftigten auch so geht, wenn es an den anderen Stellen um Freelancer, moderne Unternehmer, Kundenakquise und ähnliches geht.

Mein Fazit zu Eigenlob stimmt:

Ein bisschen Meckern muss sein, vor allem, damit du, lieber Leser, liebe Leserin, weißt, ob dich dieses Buch weiterbringen kann. Ich halte dieses Buch ehrlich gesagt für jeden geeignet, der oder die irgendetwas beruflich selbst anpacken und wachsen möchte. Ein Push für die Karriere, von dem vor allem Frauen lernen können.

Sexismus soll das nicht sein, im Gegenteil. Sabine Asgodom kennt aufgrund ihrer Erfahrung(!) mehrheitliche Verhaltensweisen ihrer weiblichen Klientinnen und geht auf typische Herausforderungen ein, die sich im Laufe der Zeit abgezeichnet haben. Hier haben wir kein “Auch du als Frau kannst das” und kein “Frauen müssen xy tun”. Sondern ganz subtil, natürlich und freundlich aufgrund der Erfahrungen, die Frau Asgodom nunmal hatte. Das ist mindestens so angenehm wie die Messages und Übungen des Buches selbst. I love it!

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Eigenlob stimmt

Sabine Asgodom

Ratgeber Sachbuch
Softcover, 240 Seiten

erschienen bei Econ

12. Januar 2018 (Neuauflage)

ISBN 978-3-430202541


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