KENNEN SIE DIESEN PINGUIN??? – Die Känguru-Offenbarung

KENNEN SIE DIESEN PINGUIN??? – Die Känguru-Offenbarung

Marc-Uwe Kling lebt ohne das Känguru. Der Beginn von “Die Känguru-Offenbarung” zieht sich allerdings nicht, denn schnell ist das Känguru wieder da. Jetzt als offizieller illegaler Ausländer muss es sich natürlich stets verkleiden, denn nach dem, was am Ende von Band 2 (jep, das Buchensemble bemüht sich um Spoilerfreiheit!) geschehen ist, wird es gesucht.

Was geschieht also? Der Lektor will mehr Größe, mehr Grandeur, Marc-Uwe Kling und das Känguru suchen nach dem Pinguin und fliegen dafür zunächst in die USA, und es stellt sich heraus: Das asoziale Netzwerk ist international geworden, die NSA weiß alles, billige internationale Flüge sind mitunter sinnlos und anstrengend, und es gibt mehr als nur einen Pinguin. Vielleicht gibt es auch mehr als nur ein Känguru …

Die ersten drei Dinge, die ich nach dem Lesen getan habe:

  1. “Qualityland” (weiße Edition) gekauft
  2. Den 05. März als Kinostart von “Die Känguru-Chroniken” im Kalender notiert
  3. “Die Känguru-Apokryphen” bei BookBeat heruntergeladen

Mein Eindruck zu Die Känguru-Offenbarung:

Die Känguru-Offenbarung fährt alte Running Gags auf, führt neue Charaktere und eine spannende Handlung ein, erklärt “die Sache mit dem Psychiater”™ und überzeugt mit bissigem Sarkasmus, abstrusen Situationen, die zum Teil zum Nachmachen einladen, Humor und einer Prise Übertriebenheit, wobei vieles gefühlt genau so geschehen sein könnte oder geschehen könnte.

Stärken des Buchs:

Die übergroße Stärke von “Die Känguru-Offenbarung”: DER PLOT. Der ist awesome bis zum letzten Fünftel.

Da das Känguru einen kommunistischen Weltrettungsplan hat und der Pinguin der Antagonist in der Geschichte ist, muss er ja logischerweise zwangsläufig einen kapitalistischen Weltvernichtungsplan haben. Das reicht als Begründung für ein spannendes Abenteuer, das Marc-Uwe Kling und das Känguru aus der Wohnung in Berlin und hinein in die Welt bringt. (Nun gut, in der Wohnung ist wegen einer Schrott-Installation [Immernoch Kunst!!!] kein Platz mehr für Bewohner…)

Marc-Uwe und das Känguru reisen zur Fabrik des Pinguins, finden allerlei Anlaufstellen heraus, an denen der Pinguin als der neue Controller des jeweiligen Unternehmens angeheuert wurde, die Strategie ist klar: Ablenkende Geschichten müssen so lange in die Tiefe gehen, bis der Gesprächspartner völlig von einem “KENNEN SIE DIESEN PINGUIN???” überfordert ist und zwangsläufig Hinweise ausplappert.

Schwächen des Buchs:

Das letzte Fünftel des Plots ist allerdings so, wie wir es von einem Weltbestseller mit angekündigter Verfilmung und vom Verlag beauftragtem Folgeband eben erwarten: Konstruiert. Deutscher Humor. Übertreibungen, Voraussehbarkeit, Nervkram. Ich würde gähnen, wären da nicht die super witzigen und bissig-sarkastischen Elemente, die klar zu den Stärken gehören. Ich habe sie nicht erwähnt, weil sie inzwischen längst Markenzeichen von Marc-Uwe Kling vom Känguru sind und es selbstverständlich sein sollte, dass jeder diese Bücher lesen und lieben muss. (Krieg ich jetzt meine 20 € ?!??!?!?)

Mein Fazit zu Die Känguru-Offenbarung:

Ich mach’s kurz: Ich empfinde die Känguru-Offenbarung als würdigen Abschluss einer Trilogie, denn der vierte Teil, “Die Känguru-Apokryphen”, bestehen aus losen Kapiteln, die chronologisch in die drei Teile passen, allerdings in einer witzigen statt chronologischen Reihenfolge angeordnet sind, Running Gags aufgreifen und einfach nur Spaß machen sollen. Die Handlung nimmt also schon mit Buch 3 von 4 ein Ende, und ich halte die gesamte Känguru-Reihe nach wie vor lesens- und hörenswert, wobei ich inzwischen sagen muss, dass die ungekürzte Live-Lesung von Marc-Uwe Kling dem Ganzen den gewissen Pfiff gibt. Vor allem, wenn man die Band des Kängurus hören will oder sich selbst durch das “Klopf Klopf Klopf Klopf … Klopf… Klopf… Klopf Klopf Klopf” verwirren lassen möchte, ist das Hörbuch mein klarer Favorit.

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Die Känguru-Offenbarung

Kling, Marc-Uwe

Humor
Softcover, 400 Seiten

erschienen bei Ullstein

10. März 2014

ISBN 978-3-548375137


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