Protagonist Places

Protagonist Places

Bianca Magens hat ein Lieblingsthema: Bücher! 2017 hat sie sich entschlossen, ihren Buchblog “Protagonist Places” zu starten. Frei nach dem Motto „ich spreche sowieso immer über Bücher, warum dann nicht einfach auf diese Art?“.

Auf ihrem Buchblog rezensiert sie querbeet, denn genau so liest sie auch. Mal ein Thriller, mal ein Liebesroman, mal ein Jugendbuch. Die Literatur hat so viel zu bieten, dass es gleich eine ganze Bandbreite davon bei Bianca zu finden gibt.

Sie ist 23 Jahre alt und lebt mit ihrem Freund und ihrer Französischen Bulldogge in Frankfurt am Main. Neben dem Bloggen schreibt sie selbst Bücher und Kurzgeschichten oder verbringt ihre freie Zeit im Kleingarten, wo es sich natürlich besonders gut lesen lässt. Das größte Hobby aber sind und bleiben die Bücher.

Warum betreibst du deinen Buchblog?

Aus Leidenschaft – ich denke, das ist das Wort, was es am allerbesten beschreiben kann. Als jemand, der immer ein Buch in der Tasche hat und der sowohl vor dem Fernseher als auch in der Bahn immer die Nase zwischen zwei Buchdeckeln hat, ist das Sprechen und Schreiben über Bücher einfach das Naheliegendste gewesen. Was ich nach einiger Zeit besonders zu schätzen gelernt habe ist der Austausch. Der ist mal kritisch und mal einfach nur voller Lob, aber er bleibt bei Büchern einfach nicht aus. Das ist toll und das macht das Lesen dann eben doch nicht mehr ganz so „einsam“.

 

Was magst du an Büchern?

Wenn ich nun „alles“ antworte, habe ich es mir vermutlich zu leicht gemacht. 😉 Ich glaube am meisten mag ich an Büchern, dass sie dir etwas ermöglichen, was du selbst vielleicht nicht erfahren kannst oder willst. Du lebst mit Büchern mehr als nur ein Leben und du fühlst oft Dinge, die du so vielleicht nicht kennst.

 

Welche sind deine liebsten Genres und warum?

Das ist super schwierig für mich zu beantworten. Viele haben ja ein oder zwei Genres, die sie für sich auserkoren haben, aber bei mir muss es bei der Inhaltsbeschreibung einfach „Klick“ machen und ich bin dabei. Ich lese wirklich sehr durcheinander. Thriller, Krimis, Liebesromane, Fantasy. Seltener auch Gegenwartsliteratur. Ein gutes Buch ist quasi mein Lieblingsgenre. 😉

 

Wie wichtig sind Buchblogger*innen deiner Meinung nach für die Buchbranche?

Ich denke schon, dass Blogger*innen wichtig sind. Ich kann aus meiner Sicht als Bloggerin ja ohne jeden Zweifel sagen, dass ich das Bloggen aus Liebe zur Sache mache. Natürlich nützt diese Liebe der Branche auch etwas, aber ich hatte noch nie das Gefühl, dass die Blogger*innen nur Mittel zum Zweck waren oder eine günstige Art der Werbung. Ich finde, dass Blogger*innen mittlerweile eine Menge bewegen. Gibt es Kritik an einem Buch, dann ist diese schnell sehr deutlich in den Sozialen Medien. Und ein großer Hype kann genauso schnell entstehen. Den Austausch, den ich weiter oben schon beschrieben habe, den gibt es in der Branche generell. Und er ist auch gewünscht. Deswegen denke ich, dass wir Buchblogger*innen in jedem Fall wichtig sind!

 

Was sind deine Top 10 Bücher aller Zeiten?

  • Faust von Goethe, Reclam Verlag. Hat als Schullektüre im Deutsch LK begonnen und ist zu einer großen Liebe geworden. In diesem kleinen gelben Buch steckt einfach so viel und es ist für mich eins der besten Bücher aller Zeiten!
  • Achtung, starker Kontrast (ich habe euch mehrfach gewarnt!) 😉 Harry Potter und der Stein der Weisen von J.K. Rowling aus dem Carlsen Verlag. Eigentlich gehört die gesamte Reihe hier rein, aber Band eins ist nun einfach mal der Stellvertreter.
  • Das Parfum von Patrick Süskind, Diogenes Verlag. Auch ein Klassiker, den glaube ich viele gelesen haben und der wirklich auch zwei Lager hat. Aber ich bin großer Fan!
  • Venezianisches Finale von Donna Leon, Diogenes Verlag. Damit hat meine große Liebe zu den Brunetti-Krimis begonnen. Für mich einer der besten Kommissare überhaupt und jemals und auch hier könnte ich noch viele weitere Bände aufzählen. Neben den spannenden Fällen finde ich hier einfach auch jedes Mal auf ein Neues die Familie an sich einfach grandios. Ich wäre manchmal gerne ein bisschen mehr wie Paola Brunetti.
  • Die Blutlinie von Cody McFadyen, Bastei Lübbe. Das müsste mein erster richtiger Thriller gewesen sein und er hat mich vor Jahren wirklich gefesselt, sodass ich die Reihe verschlungen habe und sie heute noch zu den besten Thrillern überhaupt zähle.
  • Noch ein Thriller, noch blutiger: Der Kruzifix-Killer von Chris Carter aus dem Ullstein Verlag. Ich glaube, grausamer geht es nicht, aber eben auch grausam gut!
  • Ich muss an dieser Stelle einfach auch Biss zum Morgengrauen (Carlsen) nennen. Stephenie Meyer hat damit einfach einen Teil meiner Jugend geprägt und das, was ich damals beim Lesen gefühlt habe, habe ich glaube ich danach in kaum einem anderen Buch mehr so gefühlt. Das lag sicherlich irgendwo auch an meinem damaligen Alter, aber dennoch gehört das Buch für mich in diese Liste.
  • Aus ähnlichen Gründen wie ich Twilight aufgeführt habe, muss ich auch die Tribute von Panem aus dem Oetinger Verlag nennen. Suzanne Collins hat mich damals mit ihrem Werk derart begeistern können. Mein jugendliches Ich hat diese Liebes-Dreiecksgeschichten anscheinend sehr gemocht 😉
  • Der Name des Windes von Patrick Rothfuss aus dem Klett-Cotta Verlag. Grandiose Fantasy vom Allerfeinsten. Nur bitte, bitte, Herr Rothfuss, SCHREIBEN SIE WEITER!
  • Die Flüsse von London von Ben Aaronovitch aus dem dtv Verlag. Eine super Reihe, die ich uneingeschränkt empfehlen kann.

 

… waren das schon zehn? Ach du meine Güte. Wer hat sich das Limit ausgedacht? 😉

 

Was wünscht du dir für die Zukunft im Umgang zwischen Verlagen und Bloggenden?

Ich würde mit wünschen, dass man als Blogger*in nicht zu sehr auf Zahlen oder Abonnent*innen reduziert wird. Natürlich ist eine gewisse Reichweite wichtig, aber ich finde, dass es für diese Beurteilung andere Kriterien gibt, die weitaus wichtiger sind. Und ich habe das Gefühl, dass der Einstieg ins Bloggerleben in den letzten Jahren nicht unbedingt leichter geworden ist. Ich kann mich zum Beispiel nicht erinnern, dass ich damals bei meinem Blog-Beginn so viele Abonnent*innen haben musste, damit ein Verlag überhaupt mit mir arbeiten möchte. Das sich das wieder etwas entspannt würde ich mir wünschen.

 

Welche Erfahrung hast du mit Büchern von Selfpublishern gemacht?

Eine Frage, die ich nicht ganz neutral beantworten kann, denn ich bin selbst ein Selfpublisher. Gerade deswegen kann und darf ich aber vielleicht auch ein bisschen kritischer sein und kann gleichzeitig aber auch viel Lob aussprechen.

Ich fange mit dem Lob an: Denn viele Selfpublisher machen ihre Sache großartig. Ich kenne sehr sehr viele Autor*innen, die diesen Weg gewählt haben. Ihre Bücher stehen denen von Verlags-Autor*innen in nichts nach, meistens ist es sogar noch mehr Arbeit, noch mehr Fleiß und noch mehr Geld, das hineinfließt. Und dafür eben wirklich das ungefilterte Talent, das nicht von einem Verlags-Lektor noch einmal geschliffen wurde. Aber ich sehe natürlich auch die andere Seite. Es gibt viele Menschen, die die Möglichkeit, dass jeder seine oder ihre Bücher veröffentlichen kann, ausnutzen. Und das sorgt dafür, dass es auch Bücher gibt, die eben keine so großen Standards haben, wie man es aus dem Verlagswesen kennt. Dass ein Leser aber eben genau diese Standards haben will, kann ich gut verstehen. Das macht es leider so schwer, als Selfpublisher zu bestehen und sich einen Namen zwischen den vielen anderen Autor*innen zu machen.

 

Was wünscht du dir für die Zukunft im Umgang zwischen Selfpublishern und Bloggenden?

Mehr Vertrauen. Damit kann man es glaube ich zusammenfassen. Vertrauen der Blogger*innen, dass auch Selfpublisher richtig was drauf haben können. Wenn einem der Inhalt des Buches zusagt, warum nicht lesen? Eine Leseprobe ist manchmal schon die halbe Miete, um zu schauen, ob einem das Buch zusagt.

Auf der anderen Seite erreichen mich als Blogger aber auch immer wieder sehr unpersönliche Mails und Anfragen. Ich möchte an dieser Stelle mal die schlimmste Anfrage zitieren, die ich bisher bekommen habe:

„Hallo, ich habe vor Kurzem meinen Autobiografischen Roman herausgebracht.

Mit freundlichen Grüßen

xxx“

Das wandert einfach direkt in den Papierkorb. Das muss sich dringend ändern, denn sonst leiden die unzähligen grandiosen Selfpublisher darunter!

Lesen die Menschen immer weniger? Welchen Trend beobachtest du?

Wahrscheinlich würde ich die Frage an dieser Stelle mit einem Ja beantworten, wenn ich nicht auch auf Instagram unterwegs wäre und dort merken würde, wie viele – vor allem junge Menschen – das Lesen so sehr lieben wie ich. Deswegen denke ich nicht, dass der Trend dahin geht, dass weniger gelesen wird. Und ich glaube im letzten Jahr haben viele wieder das Lesen begonnen – vielleicht einer der wenigen guten Aspekte einer weltweiten Pandemie.

Wo siehst du deinen Buchblog in fünf Jahren?

Noch genau dort, wo er heute ist. Ich habe nicht vor, so bald aufzuhören. Aber ich könnte mir vorstellen, dass mein Buchgeschmack sich bis dahin noch ein bisschen gewandelt hat.

 

Wenn du mehr von Bianca Magens und ihren Rezensionen lesen möchtest, besuche PROTAGONIST PLACES und hinterlasse liebe Grüße vom Buchensemble!

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